Ich bin wahrlich kein Freund von unkoordinierten Menschenmassen, wie sie zum Beispiel in U-Bahn-Stationen, Einkaufsstraßen oder eben auch Supermärkten vorkommen.
Heute erreichten meine Aggression, mein Zorn, meine Wut, mein Hass einen neuen bzw. ungeahnten Höhepunkt. Das war abartig unnormal. Ich bin froh, dass ich diese Zeilen noch in Freiheit tippen kann, denn wären beim betroffenen Laden eine Axt und/oder Kettensäge herum gelegen…
Klar, es ist Samstag und die Leute müssen sich fürs Wochenende bzw. die kommende Woche wappnen. Und viele dieser Wappler tätigen bereits auch ihre Weihnachtseinkäufe. Am 21. November!
Ich musste beim Einparken auf einen Typen Rücksicht nehmen, der bereits seinen Christbaum gekauft, hinter sein Auto gelegt und somit die Zu- bzw. Durchfahrt blockiert hat. Was macht der mit dem Baum, damit der bis zum Heiligen Abend nicht verreckt? Einfrieren?
Dann noch die Autofahrer, die nicht gar nicht blinken sondern das Teil falsch benutzen. Blinken links und fahren geradeaus weiter, damit es beim Ausparken von anderen fast klescht.
Weiter ging es mit den Leuten, die mit ihrem Einkaufswagerl kreuz und quer über den Parkplatz fahren, während sie ihre Rechnung kontrollieren oder auf Facebook Fotos vom Einkauf posten.
Gut, dann eingeparkt und mir einen Warenwaggon geholt. Wenigstens wurde ich nicht wie sonst üblich vom Augustin-Dealer am Eingang angequatscht bzw. -schnorrt.
Rein in den Laden und was sich dann abspielte war einfach eine Summierung von Kleinigkeiten, die einzeln betrachtet vielleicht nicht mal auffallen. Aber in den 10 Minuten in denen ich dort war, war es einfach die Quantität des Horrors.
- Leute, die ihre verstunkene Leberkässemmel quer durch die Gänge schlurfend fressen müssen, weil sie ansonsten verhungern würden.
- Leute, die drauf kommen, dass sie noch was vergessen haben und mit ihrem Wagerl – entgegen der inoffiziellen üblichen Richtung – zurück zum Eingang fahren.
- Leute, die mit ihren Kindern und Wagerl vor einem Regal stehen und minutenlang bei jedem Produkt die Inhaltsstoffe lesen müssen und somit ca. 5 Meter an Lauffläche blockieren.
- Leute, die ihr Gefährt irgendwo mitten im Gang stehen lassen, damit bloß niemand vorbeikommt.
- Leute, die wie ein Wachhund an der Kassa neben ihren Waren mitgehen, damit man dahinter auf keinen Fall nicht schon den eigenen Einkauf auflegen kann.
Naja, vielleicht sehe ich das morgen alles anders, oder vielleicht aber war auch nur die Autofahrt hin und zurück ein wenig anstrengend. Wenn man in der zweispurigen 70er Zone mit 45 km/h hinter einem Opa fahren muss, der auch vor Ampeln nicht beschleunigt, damit man dann hinter ihm bei Rot stehen bleiben muss. Oder weil manche Leute glauben, sie müssen im Kreisverkehr links blinken. Den Sinn dahinter konnte mir noch niemand erklären.
Aber ist ja alles halb so wild. Ich glaube, das Wort “Schwarmintelligenz” kommt hier ganz gut zur Anwendung. Das fehlt der Menschheit leider im Großen und Ganzen.
Erlebe ich auch täglich in der U-Bahn: Leute steigen ein und bleiben mal direkt stehen, anstatt in den freien Bereich zu gehen, damit die dahinter auch einsteigen können.
Selbiges nach dem Aussteigen (U-Bahn, Rolltreppe, Lift,…): Einen Schritt raus und direkt stehen bleiben und sich planlos umsehen…
Wie dem auch sei, Rapid führt derzeit in Mattersburg zur Pause mit 5:0 und ich bin völlig entspannt. Prost.
Blackie
Der ganz normale Wahnsinn wenn man am Wochenende einkaufen geht…